Rundgang durch die Knechtmühle

Dieser virtuelle Rundgang führt uns nun durch die Bio-Getreidemühle Knecht in Obernburg am Main
Die Mühle liegt in Obernburg am Main. Es ist eine Handwerksmühle welche elektrisch angetrieben wird. Dabei zieht die Mühle die Energie aus einem Kleinstwasserkraftwerk mit einer Francis-Schachtturbine.
Dennoch sind die Antriebe der Walzenstühle nicht auf Einzelantrieb umgebaut worden und die alte Antriebsanlage im Erdgeschoss ist ein Zeuge der alten, riemengebundenen Kraftübertragung in den Wassermühlen. Die Mühle ist daher ein Zwischenschritt zwischen den einst vollständig riemen getriebenen Anlagen, wie der Museumsmühle Linner in Krailing und hat in etwas den Bauzustand wie die Bio-Mühle Drax vor dem Umbau.
Tauchen wir daher ein, in eine weitere, schöne Wassermühle, der einzig das Flair des großen, schwer arbeitenden Wasserrades als Kraftqeulle fehlt.

 

Die Demeter Mühle Knecht in Obernburg am Main, Unterfranken
Die Bio-Mühle Knecht in Obernburg am Msin, eine Handwerksmühle in Unterfranken,
noch heute in Betrieb mit einem bekannten Mühlenladen

Im fränkischen Odenwald gab es schon immer viele Wassermühlen, denn der Odenwald ist wie sein Bruder der Spessart, reich an Wasser. Kleine Gewässer mit größerem Gefälle und größere Bäche, kleine Flüsse und Wasserläufe sorgen für eine Verbreitung von Wassermühlen, die sich oft wie Perlen an der Schnur des Gewässers aufreihten.
So finden wir auch entlang der Mümling viele wasserbetriebene Mühlengewerke, die einst als Sägemühle, Ölmühle oder Getreidemühle die Bevölkerung mit Produkten versorgte. Der kleine Fluss diente daher als Antriebsquelle und nicht selten findet man in einem Ort gleich mehrere Mühlen. Auch in Viele davon sind heute leider Vergangenheit, andere hingegen haben überlebt und sind noch heute in Betrieb. So die Bio-Mühle Knecht in Obernburg am Main Die Mühle wird bereits im 13. Jahrhundert erwähnt und ist daher ein sehr alter Standort für einen Mühlenbetrieb, insbesondere da dieser heute noch dem ursprünglichen Handwerk nachgeht. Über die Jahrhunderte hat sich das Anwesen natürlich gewandelt, wurde immer wieder umgebaut und erweitert. Insbesondere nach einem Brand wurde das komplette Mühlengebäude mit den Speichern neu errichtet, dabei auch die Mühlentechnik umgebaut. Schon 19 schloss sich die Mühle dem biologisch nachhaltigen Anbau an und ist heute eine Demeter zertifizierte Mühle, welche ausschließlich entsprechendes Getreide verarbeitet und hauptsächlich regionale Kunden beliefert.
Die Bio-Mühle Knecht ist daher in Oberburg die letzte aktive Getreidemühle am Unterlauf der Mümling, von heute noch drei bestehenden Wasserkraftanrainern in Obernburg selbst, sie war ursprünglich die Obermühle der Ortschaft und lag günstig an einem Bogen des Flüsschens, so daß in der schmalen Landzunge die Mühle errichtet wurde. Vom ehemaligen Hofgut der Mühle ist heute nichts mehr erhalten, aber das charakteristische Neubeu-Mühlengebäude ist deutlich von der Strasse zu erkennen.

 
 

Das Wehr der Mümling
Wie bei vielen Mühlen fließt die Mümling in einem Bogen um die Mühle herum, der Mühlkanal schneidet diesen Bogen ab und fließt daher auf der kurzen Strecke durch das sogenannte Wasserhaus oder Turbinenhaus der Mühle.
Ein entsprechendes Stauwehr mit Freifluter und Fischtreppe ist vorhanden. Es ist ein Schützenwehr, wobei der Stau durch mehrere, in Reihe liegende Schützenklappen erreicht wird, die sich einzeln öffnen lassen, aber auch einen Überlauf bilden. Beim Überschreiten der Stauhöhe überströmt das Wasser die Schütztafeln und fließt dann über den Umfluss der Mühle ins eigentliche Unterwasser ab
Der Einlauf zum Turbinenhaus wird über einen großen Rechen mit einem eigenen, elektrischen Rechenreiniger der modernen Bauart gewährt. So werden Verunreinigungen und ein mangelhafter Wassereinlauf zur Turbine vermieden.

Das Mümmling Wehr der Mühle Knecht
Die Francis Schachtturbine der Mühle Knecht

Die Voith Schachtturbine
Unter dem gekachelten Boden des Wasserhauses liegt eine liegende Voith Francis Schachturbine. Deutlich merkt man dem Turbinenhaus an, daß es früher einmal das "Krafthaus" war, denn die Wände spiegeln noch Reste der alten Schalttafeln wieder, die hier montiert waren und die elektrische Energie zur Mühle und ins öffentliche Netz einspeisten.
Die liegende Schachtturbine liegt tief und dreht recht langsam, treibt über einen Riemen dann den modernisierten Generator an. Anstelle des alten Fliehkraftreglers wurde hier auf einen neuen, elektronischen Regler mit Stellantrieben umgestellt, so daß die komplette Anlage kompakter ist, damit aber das "Krafthaus" leerer wirkt.
Der Wasserrad-affine Autor des Rundgangs mag sich gar nicht das Tosen ausmalen, wenn anstelle der Turbine ein großes Zuppinger Wasserrad die Arbeit verrichten würde.. Übrigens ist ein solches Turbinenhaus auch in der kleineren Mühle Sankt Johann anzutreffen, die Gedanken des Autos bleiben aber die gleichen...

Das liegende Zeug
Wassermühlen hatten einst eine stehende Antriebswelle zum Mühlstein. Entweder direkt vom Kammrad der Mühlwelle angetrieben, wie bei den Bauernmühlen heute noch, oder aber dann als großes Flugrad, welches die im Kreis um dasselbige angeordneten Mühleisen mit den Mahlsteinen antrieb. Mit der Einführung der Walzenstühle änderte sich dies. Von der Turbine kommt ein Antriebsriemen und treibt die liegende, sich zumeist über die volle Länge des Mühlenbaues erstreckenden Antriebswelle, von welcher aus dann die darüber befindlichen Mahlstühle angetrieben werden.
Ein Prozess, den man heute nicht mehr häufig findet, wie z.B. der Umbau an der Bio Mühle Drax aufzeigt. Die Walzenstühle werden auf den modernen, elektronisch gesteuerten Einzelantrieb umgestellt. Nicht so in der Mühle Knecht, wo das liegende Zeug noch immer als Antrieb genutzt wird. Da aber die Mühle bereits elektrisch aus Wasserkraft angetrieben wird, ist eine Umrüstung auf Einzelantriebe in der Mühle logisch und auch bereits überall zu finden.

Das liegende Zeug der Bio-Mühle Knecht
Der Mahlboden mit den Walzenstühlen

Der Mahlboden
Um 30 Tonnen Mehl am Tag erzeugen zu können, braucht es entsprechende Kapazitäten. Diese stehen in Form der MIAG Walzenstühle in Reih´ und Glied auf dem Mahlboden, auch Walzenboden genannt. Einen Mühlstein oder Mahlgang sucht man hier vergeblich, beim Neubau wurde die Anlage komplett auf Walzenstühle ausgelegt.
Hier läuft das Getreide nach der Reinigung in den großen Schrotmahlstuhl, wird dann sortiert und gesichtet, um entsprechend aufgeteilt den anderen Walzenstühlen zugeteilt zu werden. Vom gröberen Schroten, über die Griesstufen geht es am Ende zum Ausmahlen, um entsprechend feines Mehl herzustellen.
Die Type 550 ist die in der Knecht-Mühle am häufigsten hergestellte und auch verkaufte Mehltype. Nicht ganz so weiß, wie die Type 405, aber ebenso fein. Dafür in bester Demeter-Qualität, dem besten Bio-Siegel überhaupt. Besser geht nicht.
Übrigens findet man einen vergleichbaren Mahlboden dann im Rundgang der Obermühle Polling, bei anderen Mühlen waren meist weniger Walzenstühle zu finden.

Der Rohrboden
Der Rohrboden ist in vielen Mühlen eine Stelle, die der Besucher kaum versteht. Warum ein Stockwerk voller Röhren? Doch leicht erklärt sich die Notwendigkeit, wenn man erkennt, daß Mahlgüter mittels Schwerkraft durch den Mahlprozess gleiten müssen und jedes Heben der Güter mit Kraftaufwand verbunden ist, weshalb man sich nur zu gern daher diesen Hebeaufwand spart. So werden die Güter von den Sichtmaschinen meistens nicht mehr mechanisch neu verteilt, sondern gleiten durch die Schwerkraft durch Röhren den entsprechenden Verarbeitungsschritten zu, so daß kein Aufwand ersteht, keine Kraft benötigt wird. Und dort, wo die Güter zum Sortieren und Sichten zusammen kommen, danach getrennt sind, müssen eine Vielzahl von Röhren die Produkte aufnehmen und den nächsten Schritten zuführen. Zugleich ist der Rohrboden auch Zwischenspeicher, hier kann der Müller eingreifen, Produkte abzweigen und in Behältern - früher den typischen Mehlsäcken - Zwischenspeichern und Zwischenlagern. Bei Bedarf werden dann entsprechende Mengen aus dem Zwischenlager geholt und dem Prozess wieder zugeführt, wodurch dann die entsprechenden Endprodukte mit viel Geschick und Erfahrung hergestellt werden.
Und die Bio-Mühle Knecht hat sogar zwei Rohrböden.

Der Rohrboden der Knechtmühle
Der Paradox Zusatzsichter

Die Paradox-Zusatzsichter
Auf dem unteren Rohrboden stehen auch Maschinen. Maschinen, welche die Mehlausbeute, aber auch die Reinheit der Kleie steigern. Die im Bild gezeigten Maschinen heißen in der Mühle "Paradox". Der Name hat keine Bedeutung, der Hersteller hat diese Maschinen nur so genannt. Der Fachbegriff ist Kleieschleuder oder Kleiezusatzsichter, und in der Mühle Knecht gibt es davon zwei verschiedene.
Die "Paradox" ist stehend, die Vibroschleuder liegend. Hier nun die stehende "Paradox" Kleieschleuder.
Die vom Sichter kommende Kleie wird normalerweise direkt in eine weitere Mahlstufe geschickt, dabei würde dann allerdings das an der Kleie haftende Mehl mit den dunklen Schalenanteilen vermischt. Es ginge damit viel helles und reines Mehl verloren. Hier setzt die Kleieschleuder ein. Die Kleie wird mittels einem Luftstrom und einem Schlägerwerk gegen einen Siebmantel geschleudert. Beim Aufprall trennen sich Kleieteile und Mehlteile, die Kleieanteile werden gesondert abgeführt, das Mehl fällt weiter zur Vermahlung ab. Diese, oft auch als Hilfssichter benannten Maschinen sorgen für eine höhere Ausbeute von Feinmehl in einer Mühle und reduzieren den Anteil der Mineralstoffe im Weißmehl.

Die Virboschleiuder
Eine andere Kleieschleuder ist die Vibtrationsschleuder, kurz Vibroschleuder genannt. Die groben Bestandteile mit den Kleieanteilen passieren hier eine rotierende Trommel mit einem Schlägerwerk. Dadurch wird das Gut kräftig gegen einen Siebmantel geworfen, eine Vibrationseinheit setzt den Siebmantel zudem in kräftige Vibrationen. Durch den Aufprall, verstärkt durch die Vibrationen des Siebmantels trennt sich die Kleie effektiver von den anhaftenden Mehlanteilen. Die Kleie wandert weiter und die Mehlanteile werden zudem durch die Vibrationen getrennt. Diese Teile fallen dann entweder direkt der weiteren Vermahlung zu, oder werden zur Trennung in den Plansichter der Mühle befördert. Auch hier geht es darum, den Anteil an hellem, reinen Mehl zu steigern und eine Trennung der groben, dunklen Kleieanteile herbei zu führen. Zudem kann eine reine Kleie auch besser verarbeitet werden, da die holzigen und zähen Kleiefasern sich nicht wirklich gut mit den mürben, harten Mehlkörperbestandteilen verarbeiten lassen. Eine frühzeitige Trennung ist daher für den weiteren Mahlprozess wünschenswert, um feine, sehr reine Mehle zu erhalten, die einfacher ohne die zähen, holzigen Hautschichten des Getreidekorns erzeugt werden können.

Die Virboschleuder
Der Plansichter

Der Plansichter
Zwar gehen immer mehr Mühlen den Weg hin zum Schwingsichter mit Rundsieben, doch in der Mühle Knecht sorgt ein Plansichter in hängender Ausführung für die Trennung der Produkte. Von den einzelnen Mahlpassagen gelangen die einzelnen Mahlgüter über pneumatische Förderrohre nach oben, wo diese über Zellradschleusen vom Luftstrom getrennt werden. Die Produkte fallen dann in die einzelnen Edelstahlrohre und dem Sichter von oben zu. Der im Kreis schwingende Kasten beherbergt einige dutzend Siebrahmen unterschiedlicher Lochweiten. Die einfallenden Produkte werden durch die Schwingung auf der Siebgaze verteilt und über dieselbe bewegt. So rieseln die Produkte von oben nach unten durch die verschiedenen, aufeinander gestapelten Siebe und werden hochpräzise voneinander getrennt. Feines Material durchdringt die Siebe leichter, gröberes Material schwimmt auf dem feinen Material auf, da es nicht durch die Siebe gelangen kann, wenn es größer als doe Maschenweite ist und wandert so dem Ausgang zu, wo es dann abfällt und in einem eigenen Rohr der weiteren Vermahlung zugeführt wird. So gelangen die Produkte in den unterschiedlichen Größen getrennt zu den Mahlstufen, wo diese dann der Größe passend erneut zerkleinert werden. Dies spart Kraft und schont die Maschinen. Nach dem Mahlen geht es dann wieder zurück in den Sichter, wo erneut nach Größe unterschieden wird, um die Stoffe dann erneut zu trennen und so sortiert entweder zurück zu den gröberen Stufen, oder weiter vor, zu den feineren Stufen der Vermahlung zu leiten. Zudem werden die leichten Schalenanteile aussortiert, die Kleie fällt vor allem in den gröberen Mahlstufen an, wo diese dann über den Sichter und die nachgelagerten Kleieschleudern abgetrennt und als eigener Produktstrom in der Mühle weiter behandelt wird.

Die Kleiemischer
Das Mehl gelangt nun in die großen Speicher, wo diese in den unterschiedlichen Mehltypen abgemischt werden. Die Type gibt den Restanteil an Mineralstoffen an und in der Mühle Knecht wird 550er Feinmehl hergestellt. Dabei fallen auf ein Kilogramm Mehl noch 5,50 Gramm Mineralstoffe an, beim 405er wären es nu noch 4,05 Gramm pro Kilogramm Mehl. Diese Mineralstoffe kommen hauptsächlich aus Resten an Kleie, als den feinen Hüllen um das Getreidekorn, die nicht ausgesichtet worden sind, und daher ganz fein mitvermahlen worden sind. Dazu aber später mehr, denn das Bild zeigt die Kleiemischer. Die abgezogene und aussortierte Kleie wird in die Kleiemischer geliefert, wo diese dann entsprechend gemischt und abgesackt wird. Die Kleiemischer dienen dazu, die Produkte für entsprechende Kunden direkt abzusacken und abzugeben - meist als Tierfutter. Größere Kleiemengen gehen dann in größere Speicher der Siloanlage, wo diese dann gezielt abgezogen und verkauft werden, als Beistoff für die Pelletherstellung, Tierfutterherstellung oder auch als organischer Baustoff. Mehl wird nicht mehr in der Mühle gemischt, sondern direkt in die Silos gefördert, wo dann eine eigene Mischanlage die Kleinabfüllanlage oder die Silowagenabfüllung befördert.

Der Absackstutzen der Kleiemischer
Der sogenannte 1. Schrot

Der Steinausleser
Getreide, wird wie bei der Neuen Mühle Erfurt oder der Mühle St. Johann in einem eigenen Reinigungstrakt behandelt. Nach der Anlieferung wandert es daher durch die sogenannte Reinigung in die Speicherzellen. Von dort wird es dann zur Vermahlung abgezogen und zu dem Vorspeicher der Walzenstühle transport..
Der erste Schritt der Reinigung ist ein Steinausleser. Über den vibrierenden Siebblechrahmen wandert das angelieferte Getreide dem Ausgang zu. Steine werden über den Siebrahmen aussortiert und laufen am Ende der Maschine aus, Stroh und Spelzen sammeln sich und laufen auf der anderen Seite aus, das Getreide fällt durch das Siebblech und wird dort abgezogen und der weiteren Reinigung zugeführt

Der Trieurrahmen
In vielen Mühlen gibt es nur einen Trieur, oder Rundkornausleser. In der Mühle Knecht gibt es wie in der Mühle Drax einen Rahmen mit mehreren Auslesetrommeln. Diese Trieurrahmen sind in größeren Mühlen nicht selten und je nach Lesegut wird entweder über den Mantel aussortiert. Zumeist bleiben im Mantel Fremdsaaten in den Vertiefungen haften, so daß diese über eine axiale Sammelrinne aufgefangen und so aussortiert werden. Es gibt aber auch Trommeln, wo das Getreide in den Vertiefungen hängen bleibt, und die größeren, unpassenden Samen den Boden des Mantels entlang zum Aussortieren weiterwandern, während die Getreidekörner über die Mitte aussortiert werden. Egal wie, der Trieur sortiert in der Regel Getreidebruch und Fehlsaaten aus.
In der Mühle Knecht ist es schon eine große Anlage, doch in modernen Großmühlen sind diese Anlagen oft deutlich größer und dem Durchsatz der Mühle angepasst.

Der Trieurrahmen der KLnechtmühle.
Feinauslesemaschine in der Knechtmühle Obernburg

Der Feinausleser
Über eine entsprechende Rüttelebene mit Sieben wird nun das Getreide nochmals fein getrennt. Hier fällt nicht nur Bruch endgültig aus, sondern auch feine Güter, die es bis hierher geschafft haben. Das sind kleine Steinchen, Fehlgetreidekörner und andere Stoffe, die nicht zum Getreide gehören. Aber auch feiner Staub, feine Spelz-, Stroh- und auch Kleieanteile werden hier über einen Luftstrom ausgeschieden, so daß man Ausgang nur das fertig gereinigte Getreide ankommen soll. Dieses wandert nun über einen Elevator in den Kornspeicher der Mühle, wo es zur Vermahlung eingelagert wird. Im Speicher bleibt das Getreide dunkel und kühl, kann also nicht keimen - und bleibt so kühl, frisch und trocken, bis die Mühle das Getreide zum Vermahlen verbraucht.

Die Speicher Große Speicherzellen halten nicht nur unterschiedliche Mehltypen vor, sondern auch Getreide. Mehl wird über LKW mit Silozellen aufgenommen, dabei wird mit Luft das Mehl umgeladen. So kann eine größere Bäckerei beliefert werden, das Mehl wird dann ebenso mit Luft in deren Silo umgepumpt. Kleine Mehlmengen werden in einer Absackung in maschinell in Gebinden von 1 Kilo bis 25 Kilo Säcken abgefüllt und entsprechend verkauft, gerade Kleinmengen werden über den Mühleneigenen Laden direkt an Kunden der Region verkauft, die das frische, handwerklich hergestellte Mehl sehr schätzen - insbesondere wegen der Demeter Qualität. Trotzdem wird auch das gereinigte Getreide hier in Zellen bevorratet. Über ein System aus Röhren und Förderanlagen gelangt das Getreide von der Reinigung der Mühle in die Speicher, aber auch aus den Speichern zu späteren Zeitpunkten zurück in die Mühle - dort wird der glasharte Weizen dann befeuchtet, er kann in Vorspeichern quellen und die korrekte Härte zum Vermahlen annehmen... Durch diese Speicher kann die Mühle zudem die Perioden überdecken, in denen kein regionales Getreide zur Verfügung steht. So kann trotzdem produziert werden. Aber auch Mehl ist so bevorratet, daß es in den Zeiten, wo eben nicht gemahlen wird, trotzdem kein Lieferengpass entsteht.

Die großen Speicher der Mühle.

Damit endet auch dieser kurze, virtuelle Rundgang durch diese Handwerks-Wassermühle in Unterfranken an der Grenze zu Hessen. Die Mühle verdankt Ihr Überleben der Familie Knecht und mit der Tochter als Müllerin csteht qauch die nächste Generation schon bereit, die Mühle fortzuführen. Änderungen sind in Zukunft nicht auszuschließen, denn die Mühle unterliegt wie andere produzierende Gewerke der Lebensmittelerzeugung einem stetigen Wandel. der sich aufopferungsvoll um Mühle und den Mühlenladen kümmert.
Trotzdem diese Mühle heute noch Vollbetrieb fährt, kann man dennoch Mahlbetrieb zur Mitte des 20. Jahrunderts noch direkt erleben, je nachdem was gerade für Produkte erzeugt werden. Hierzu reicht meistens eine kleine Anfrage im kleinen, aber wohl sortierten Mühlenladen, wo man regional erzeugte Produkte neben den vielen Mühlenprodukten, insbesondere Mehlmischungen für nahzu jeden Wunsch der Backkunst erwerben kann.
Persönlich, würde ich mir gern im Krafthaus ein großes Wasserrad als Energiequelle vorstellen, doch auch die historische Turbinenanlage ist sehenswert, wurde diese doch durch den Voith Service erst modernisiert und restauriert. Trotzdem, der Platz für ein Wasserrad wäre vorhanden, wie auch an der Mühle in Sankt Johann und ich kann die Phantasie nach einem riesigen Zuppinger Wasserrad in solch einer riesigen Radstube nicht wirklich abschüteln, wenn es unter Volllast arbeitet.....
 

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